Blockrigolen

Versickeranlage mit Blockversickerung

Die effektivste unterirdische Versickerung stellt die Versickerung mit Blockrigolen dar. Diese bestehen aus einer Vielzahl von wasserdurchlässigen Kunststoff-Versickerblöcken, die nebeneinander und in Lagen übereinander angeordnet und mit speziellen Verbindungseinrichtungen miteinander verbunden werden. Nach dem Zusammenbau der Versickerblöcke wird die Blockrigole vollständig mit einem Filter- und Trennvlies umhüllt.

Die Versickeranlage mit Blockrigole kann – je nach Erfordernis - aus folgenden Teilen bestehen:

  • Blockrigole mit Vliesummantelung
  • Sammel-, Einlauf- und Kontrollschächte
  • Wasserzu- und Ableitungen
  • Be- und Entlüftungseinrichtungen
  • Notüberläufe
  • Reinigungeinrichtungen (z.B. vorgeschaltete Filterschächte)

 

Vorteile der Blockversickerung

  • Hoher Speicherkoeffizient von über 90 %
  • Dementsprechend geringerer Erdaushub bei gleichem Speichervolumen
  • Geringes Gewicht der Kunststoff-Versickerblöcke; dadurch niedrigere Transportkosten
  • Schneller und unkomplizierter Zusammenbau der Versickerblöcke; dadurch geringere Herstellkosten der Blockrigole
  • Variable Anordnung der einzelnen Blöcke, auch bei schwierigen Platzverhältnissen
  • Freie Anordnung der Zu- und Ableitungen; kein punktueller Zulauf
  • Dreidimensionaler Wasserabfluss in der Blockrigole
  • Gute Kontrollmöglichkeiten; geringer Wartungsaufwand
  • Einbau unter Verkehrsflächen bei Beanspruchungen bis SLW 60 bzw. EC 1

 

Blockspeicher

Wird die Blockrigole - statt mit einem Filtervlies – allseitig mit wasserdichten Kunststoffmaterial umhüllt, so kann sie als sogenannter Blockspeicher genutzt werden. Die Rigole stellt dann eine Zisterne dar, die vorrangig zur Speicherung des Regenwassers über längere Zeit genutzt wird.

 

Hydraulische Dimensionierung von Blockrigolen

Die Bemessung von Blockrigolen und –speichern erfolgt auf der Grundlage des
DWA-Arbeitsblattes DWA-A 117 „Bemessung von Regenrückhalteräumen“, April 2006.

Danach erfolgen die Berechnungen entweder nach einem

  • einfachen Bemessungsverfahren mittels statistischer Niederschlagsdaten oder durch
  • Nachweis der Leistungsfähigkeit mittels Niederschlag-Abfluss-Langzeitsimulation.

 

Für die Bemessung von Blockrigolen wird im Regelfall das einfache Bemessungsverfahren angewendet.

Die Bemessung mit dem einfachen Verfahren erfolgt unter der Vorgabe von Regenspenden.

Für die Ermittlung der kritischen Regenspende werden die „Starkniederschlagshöhen für Deutschland - KOSTRA“ (KOSTRA = Koordinierte Starkregen-Regionalisierungs-Auswertung) oder ggf. auch auf die örtliche Niederschlags-Starkregenauswertungen gemäß ATV-A121 angewendet. Das KOSTRA-Verfahren basiert auf den seit 1951 aufgezeichneten Niederschlagszeitreihen, die entsprechend dem ATV-Arbeitsblatt A121 (Dezember 1985) statistisch ausgewertet wurden. Für gewählte Kombinationen von Wiederkehrzeit und Dauer sind jeweils Karten erstellt worden, aus denen die statistischen Werte für Regenspenden und –höhen für jeden Ortspunkt entnommen werden können.

Das erforderliche Rigolen-Volumen wird mit Hilfe dieser Regendaten aus der maximalen Differenz der in einem Zeitraum gefallenen Niederschlagsmenge und dem in diesem Zeitraum versickertem oder gedrosselt abgeleiteten Abflussvolumen ermittelt. Die Berechnung wird nach Auswahl einer Wiederkehrhäufigkeit für jede Dauerstufe D, von 5 Minuten bis 72 Stunden, durchgeführt. Aus dem Maximalwert der Berechnungsergebnisse ergibt sich die hydraulisch erforderliche Größe der Blockrigole oder des Blockspeichers.

Detaillierte Hinweise zur Bemessung von Versickeranlagen sind im Arbeitsblatt
DWA-A 138 „Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“, April 2005 enthalten.